
Dass eine gesunde Ernährung unsere körperliche Gesundheit positiv beeinflusst und uns vor Krankheiten schützt ist weithin bekannt. Doch kann sie uns auch glücklicher machen?
Eine Längsschnittstudie aus Großbritannien untersuchte an mehr als 45000 Einwohnern, in welchem Zusammenhang der Konsum von Obst und Gemüse mit dem mentalen Wohlbefinden steht. Hierzu wurden zwischen 2010 und 2017 interviewt. Sie wurden gefragt:
- An einem Tag, an dem Sie Obst oder Gemüse essen, wie viele Portionen essen Sie normalerweise?
- Wie oft essen Sie Obst?
- Wie oft essen Sie Gemüse?
Bei den letzten beiden Fragen waren die Antwoten „nie“, „1-3 Tage/Woche“, „4-6 Tage/Woche“ oder „jeden Tag“ möglich. Als Maß für das mentale Wohlbefinde wurde der General Health Questionaire (GHQ-12) verwendet.
Die Forscher fanden, dass das mentale Wohlbefinden bei denen besser war, die mehr Obst und Gemüse aßen. Dabei gab es sogar eine Dosis-Wirkungs-Beziehung. Wer mehr Obst und Gemüse aß, war also auch glücklicher.
Australische Studie bestätigt die Ergebnisse
Und damit nicht genug: Australische Forscher kamen zu ähnlichen Ergebnissen in Bezug auf Depressionen und Angststörungen. Bei den 5949 beobachteten Probanden traten in einem Zweijahreszeitraum häufiger Depressionen oder Angststörungen auf, wenn Sie weniger Obst und Gemüse aßen. Der Effekt war dabei so groß, dass er – statistisch gesehen – das erhöhte Risiko für diese Erkrankungen durch eine Scheidung wett machen kann.
Zwar kann anhand dieser Beobachtungsstudien nicht gesagt werden, ob der Konsum von Pflanzenkost tatsächlich ursächlich ist. Die Bedeutung von Obst und Gemüse für das psychische Wohlergehen könnten aber trotzdem bisher unterschätzt worden sein. Unabhängig davon lohnt es sich schon alleine aufgrund der positiven Wirkung auf körperliche Erkrankungen ein paar mehr Portionen zu essen.
Quellen
Ocean, N., Howley, P., & Ensor, J. (2019). Lettuce be happy: A longitudinal UK study on the relationship between fruit and vegetable consumption and well-being. Social Science & Medicine, 222, 335-345.
Mujcic, R., & Oswald, A. J. (2019). Does eating fruit and vegetables also reduce the longitudinal risk of depression and anxiety? A commentary on’Lettuce be happy‘. Social Science & Medicine, 222, 346-348.