Auswirkungen von Alternate Day Fasting

Alternate Day Fasting

Das intermittierende Fasten hat schon seit längerem den Weg in den Mainstream geschafft. Dabei beschränkt man die eigene Nahrungsaufnahme auf einen Zeitraum von 8-12 Stunden am Tag. Eine besondere Variante ist das Alternate Day Fasting. Hierbei wechseln sich Fastentage mit Tagen, an denen man nach Belieben essen darf, ab.

Eine Studie aus Österreich untersuchte die Auswirkungen des Alternate Day Fastings. Dabei verglich man zunächst 30 Probanden, die sich schon mindestens 6 Monate nach diesem Prinzip ernährten, mit 30 weiteren Probanden, die normal aßen. Die Fastengruppe aß jeden zweiten Tag nach Belieben, nahmen dafür an den anderen Tagen aber keine Kalorien auf – weder über feste noch über flüssige Kost.

Weniger Gewicht und bessere Blutdruckwerte durch Alternate Day Fasting

Langfristig gesehen lag die Kalorienaufnahme bei den Fastenden 28,56% unter der Kalorienaufnahme der Kontrollgruppe. Dabei konnten keine Nebenwirkungen einer kalorienarmen Ernährung wie eine geringere Knochenmasse und -dichte oder Immunfunktion festgestellt werden. Genauso stellte man keine negativen Auswirkungen auf den Eisenstoffwechsel oder Hormonhaushalt fest.

Aus der Kontrollgruppe wurden schließlich zufällig 15 Probanden ausgewählt, die ebenfalls ein Alternate Day Fasting für 4 Wochen begannen. Die anderen 15 dienten weiterhin als Kontrollgruppe. In der Fastengruppe war die Kalorienzufuhr um 37,4% geringer, der Grundumsatz an den Tagen mit normaler Ernährung nahm aber nicht ab. Die Interventionsgruppe verlor im Schnitt 3,5 kg Körpergewicht, dabei wurde vor allem das viszerale Fett abgebaut. Zudem waren der Blutdruck und die Ruheherzfrequenz nach den vier Wochen signifikant geringer. Damit konnte entsprechend dem Framingham Risk Scores das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen in den nächsten 10 Jahren um 1,416% gesenkt werden.

Ähnliche Effekte durch kalorienreduzierte Ernährung möglich

Ob die Vorteile tatsächlich mit dieser Form des Fastens zusammenhängen oder nur über den Gewichtsverlust zu erklären sind, kann aus dieser Studie nicht gesagt werden. Eine andere Studie aus 2017 verglich jedoch das Alternate Day Fasting mit einer normalen kalorienreduzierten Diät. Dort fand man keine Vorteile in Bezug auf den Gewichtsverlust oder andere Risikofaktoren. In dieser Studie war an den Fastentagen aber eine Kalorienaufnahme von 25% des Tagesbedarfs erlaubt, an den anderen Tagen 125%. Bei der kalorienreduzierten Diät wurden an allen Tagen 75% des Tagesbedarfs aufgenommen.

Weitere Studien müssen zeigen, ob solche Fastendiäten über Zeiträume von mehr als 6 Monaten sicher sind. Zudem waren die Studien mit 120 bzw. 100 Probanden noch relativ klein und die Probanden waren sicherlich motivierter als die Durchschnittsbevölkerung. Alternate Day Fasting ist vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse eine Methode, die bis zu einer Dauer von 6 Monaten sicher ist und zu einem signifikanten Gewichtsverlust geführt hat. Darüber hinaus wurden auch kardiovaskuläre Risikofaktoren positiv beeinflusst.

Quellen

Stekovic, S., Hofer, S. J., Tripolt, N., Aon, M. A., Royer, P., Pein, L., … & Schroeder, S. (2019). Alternate Day Fasting Improves Physiological and Molecular Markers of Aging in Healthy, Non-obese Humans. Cell Metabolism.

Trepanowski, J. F., Kroeger, C. M., Barnosky, A., Klempel, M. C., Bhutani, S., Hoddy, K. K., … & Ravussin, E. (2017). Effect of alternate-day fasting on weight loss, weight maintenance, and cardioprotection among metabolically healthy obese adults: a randomized clinical trial. JAMA internal medicine, 177(7), 930-938.

Jonathan Häußer
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Jonathan Häußer ist Arzt in der Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und Sportwissenschaftler (B.A. Bewegungswissenschaft) mit einem besonderen Interesse für die Sport- und Notfallmedizin.